Porträt
Exzellente Lehre. Exzellente Forschung. Exzellente Lage.
Freiburg hat Charme
Die Gebäude der Albert-Ludwigs-Universität liegen zentral in der Freiburger Altstadt oder sind in Kürze von dort zu erreichen. Als Universitätsangehöriger ist man eng mit dem Alltag - und dem Nachtleben - einer quirligen Kulturmetropole verbunden. Zwischen Rheinebene und Schwarzwald gelegen, schätzt man in der „Green-City“ Freiburg das Biken im Sommer, das Boarden im Winter, sowie die Nähe zur Schweiz und zu Frankreich, speziell das Essen im Elsass. Dazu trinkt man die regionalen Weine, auch den „Uni-Wein“, denn einige Rebberge gehören dank wohlmeinender Stifter der Universität.
1989 schlossen sich die Universitäten am Oberrhein zusammen (EUCOR). Seitdem haben 150.000 Studierende der Universitäten Freiburg, Karlsruhe, Straßburg, Mulhouse/Colmar und Basel freien Zugang zu Lehrveranstaltungen an anderen Mitgliedsuniversitäten. So können die eigenen Studien ergänzt, Auslanderfahrungen gesammelt und Sprachkenntnisse vertieft werden.
Die Albert-Ludwigs-Universität Freiburg erreicht in allen Hochschulrankings Spitzenplätze. Forschung und Lehre erhielten 2007, bzw. 2009 das „Exzellenz“-Siegel. Mehr als 160 Studiengänge mit einer großen Zahl möglicher Abschlüsse ziehen insgesamt etwa 21.000 Studierende, darunter viele internationale Student/innen und Nachwuchs-Wissenschaftler/innen, an.
Highlights aus den Fakultäten
In der Fakultät für Mathematik und Physik wird das ganze Spektrum der mathematischen Wissenschaften abgedeckt. Im Mittelpunkt der Forschung auf dem Gebiet der Physik stehen die Kernphysik, sowie die Hochenergie- und Elementarteilchenphysik.
Freiburgs Fakultät für Chemie und Pharmazie ist unter anderem eines der führenden Zentren der interdisziplinären Polymerforschung. Die Pionierleistungen des Freiburger Nobelpreisträgers Hermann Staudinger auf dem Gebiet der organischen und makromolekularen Chemie waren Grundlage für die Entwicklung der Kunststoffe.
In der Fakultät für Biologie erzielten weltweit bekannte Biologen wie Weismann, Spemann und Oehlkers große Fortschritte in der entwicklungsbiologischen Forschung, was schließlich zur modernen Genforschung führte. Schwerpunkte der aktuellen Forschung sind außerdem die neurowissenschaftliche Grundlagenforschung und die Systembiologie.
Seit ihrer Gründung, 1995, genießt die Technische Fakultät mit den beiden Instituten für Informatik und Mikrosystemtechnik einen hervorragenden Ruf. Durch die Verknüpfung verschiedener Fachgebiete wie Elektronik, Optik, Mechanik und Chemie werden hier technische Miniaturlösungen für nahezu alle Industrie- und Lebensbereiche entwickelt.
Die Medizinische Fakultät hat sich mit der experimentellen wie auch der klinischen Forschung hohes internationales Ansehen erworben. Mehr als 9.000 Ärztinnen und Ärzte, Pflegekräfte und Angestellte arbeiten im Universitätsklinikum, das mit seinen 14 Kliniken und deren 55 Abteilungen ca. 55.000 stationäre Aufnahmen zählt und mehr als 300.000 ambulante Patienten pro Jahr versorgt.
Traditionell spielen die Geisteswissenschaften an der Universität Freiburg eine wichtige Rolle. Herausragende Leistungen in der Philosophie, der Philologie verschiedener europäischer Sprachen und der historischen Forschung sind mit Namen und Veröffentlichungen Freiburger Gelehrter verbunden.
In den Wirtschaftswissenschaften, die mit dem Namen von Walter Eucken, dem Begründer der ordoliberalen „Freiburger Schule“, und den Nobelpreisträger Friedrich August von Hayek verbunden sind, liegt der Schwerpunkt auf der Volkswirtschaftslehre.
Exzellenz in Lehre und Forschung
Lehrveranstaltungen an der Albert-Ludwigs-Universität wurden bereits mehrfach mit dem Landeslehrpreis ausgezeichnet, mit dem das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst in Baden-Württemberg die Lehre an seinen Hochschulen fördert. Der Preis wurde 1993 zum ersten Mal vergeben. Seitdem war die Universität Freiburg Jahr für Jahr erfolgreich.
Um das Engagement für die Lehre weiter zu stärken, vergibt die Universität Freiburg selbst seit 2007 zusätzlich den Universitätslehrpreis.
Im deutschlandweiten Wettbewerb „Exzellente Lehre“ ist die Albert-Ludwigs-Universität seit 2009 Preisträger. Die Kultusminister der Bundesländer und der Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft zeichnen damit zukunftsweisende Lehrkonzepte aus.
Seit 2007 zählt die Albert-Ludwigs-Universität zu den neun Top-Universitäten in Deutschland, die in der Exzellenzinitiative zur Förderung herausragender Forschung ausgezeichnet wurden. Bereits in der ersten Runde des Exzellenzwettbewerbs 2006 wurde die „Spemann Graduiertenschule für Biologie und Medizin“ (SGBM) bewilligt, die seitdem eine hervorragende, interdisziplinäre Doktorandenausbildung für junge Wissenschaftler/innen verschiedener Fachrichtungen ermöglicht.
BIOSS, das 2007 bewilligte „Centre for Biological Signalling Studies“, erforscht die komplexe Organisation von Signalprozessen in und zwischen Zellen. Das Cluster kombiniert moderne analytische Methoden mit innovativen Techniken der Synthetischen Biologie.
Durch diese Erfolge wird es möglich, hoch qualifizierte Nachwuchs-Wissenschaftler/innen, sowie international renommierte Forscher/innen und Gastwissenschaftler/innen an die Albert-Ludwigs-Universität zu holen. Mit einem internationalen Forschungskolleg, dem „Freiburg Institute for Advanced Studies“ (FRIAS) schließt Freiburg mit internationalen und deutschen Spitzenforscherinnen und –forschern weiter zur weltweiten Spitze der internationalen Forschungsuniversitäten auf. Die dort vergebenen Stipendien schaffen Freiräume für exzellente Forschung. Das FRIAS konzentriert sich zunächst auf vier Bereiche: Literatur- und Sprachwissenschaften, Materialforschung, Geschichts- und Lebenswissenschaften. Die Lebenswissenschaften verbinden Biochemie, Molekulare Zellbiologie, Angewandte Wissenschaften, Neurowissenschaften, Mathematik, Physik und Geisteswissenschaften. Sie sind selbst ein erfolgreiches und international angesehenes Modell für interdisziplinäres Lehren und Lernen.
Zusätzlich zu den bisherigen Exzellenz-Einrichtungen wurde 2012 das Forschungscluster BrainLinks-BrainTools gegründet. Dort forschen Neurowissenschaftler, Ärzte, Mikrosystemtechniker und Informatiker an neuartigen Möglichkeiten, Verbindungen zwischen technischen Systemen und dem Gehirn zu etablieren. Langfristig soll dies Patienten ermöglichen, mittels Neurotechnologie verloren gegangene Körperfunktionen zu ersetzen.
Studium generale
„Könnte es sein, dass ich ein Zombie bin?“ Mit Vorträgen, Lesungen, Konzerten, Exkursionen, sowie Kursen zu Sport, Gesundheit, Kunst, Musik, Sprachen und Selbstmanagement begleitet das „Studium generale“ jedes Semester. Das „Studium generale“ bietet Studierenden Einblicke in andere Fachbereiche und ist auch für die Bürger/innen von Freiburg offen.
Die Anfangsfrage entstammt übrigens der „studium generale“-Reihe: „Was ist unser Selbst? Neurowissenschaften und Philosophie im Dialog“, Wintersemester 2010/2011.
Die 24h-Bibliothek
Mehr als 3,7 Millionen Bücher stellt die Universitätsbibliothek (UB) bereit, darunter zehntausende elektronische Zeitschriften. Außerdem besitzt die UB zahlreiche Handschriften und 3.448 gedruckte Schriften (Inkunabeln) aus dem 15. Jahrhundert, sowie ca. 35.000 Bücher aus dem 16. und 17. Jahrhundert. Seit über zehn Jahren können Studierende und Lehrende im zur UB gehörenden Audiovisuellen Medienzentrum die Handhabung von Kameras, Mikrofonen, Schnittplätzen und Multimediasoftware erlernen. In der Freiburger Region stehen außerdem etwa 50 Institutsbibliotheken zur Verfügung.
Über 38.000 Nutzer/innen recherchieren pro Semester in der UB. Nicht-Universitätsangehörige können die UB mit einer Gastkarte besuchen. Für Inhaber der UniCard ist die UB 24 Stunden lang, rund um die Uhr, zugänglich.
Das Uniseum
Wer waren Albert und Ludwig? Wozu diente der Karzer? Seit wann studieren Frauen? Was löste die Studentenproteste aus? 2004 eröffnete das Uniseum in der „Alten Universität“ in der Bertoldstraße. Seitdem kann man dort entspannt durch sechs Jahrhunderte Universitäts- und Wissensgeschichte spazieren, Staunen und „Aha“-Erlebnisse sammeln. Die ursprüngliche Universität befand sich übrigens genau an diesem Standort, wurde aber im 17. Jahrhundert von den Jesuiten zur heutigen „Alten Universität“ überbaut. In den Gewölbekellern wird die Baugeschichte sichtbar, zu der auch Zerstörung im II. Weltkrieg und Wiederaufbau gehören. Empfehlenswert: Ein Blick in den Innenhof!
Im Uniseum finden auch Lehr- und andere Veranstaltungen, Installationen und Inszenierungen im Rahmen des Ausstellungskonzeptes statt. Der Eintritt ist frei. Im Vorraum zum Uniseum befindet sich der UniseumsShop, gegenüber in der Buchhandlung Rombach der UniShop mit Shirts, Caps und einigem mehr im Uni-Look.
Lehre und Forschung in Freiburg
Lehre und Forschung spielen in Freiburg auch außerhalb der Universität an den vier Hochschulen eine große Rolle. Die Staatliche Hochschule für Musik, die Pädagogische Hochschule, eine katholische und eine evangelische Fachhochschule für Sozialwesen bilden ebenfalls Studierende aus. Dazu kommen die reinen Forschungsinstitute: Fünf Institute der Fraunhofer-Gesellschaft (Fraunhofer-Institut für Kurzzeitdynamik, für Angewandte Festkörperphysik, für Physikalische Messtechnik, für Werkstoffmechanik und für Solare Energiesysteme), zwei Institute der Max-Planck-Gesellschaft (MPI für Immunbiologie und MPI für ausländisches und internationales Strafrecht) und das Kiepenheuer Institut für Sonnenphysik der Wilhelm-Leibniz-Gemeinschaft. Einige dieser Institute wurden durch die Universität gegründet. Mit allen Instituten, die in ihren Fachgebieten einen hervorragenden Ruf genießen, arbeitet die Universität eng zusammen. Die Leiter der Institute sind Professoren an der Freiburger Universität.
Enge Verbindungen bestehen auch zur Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg, zum Staatlichen Weinbauinstitut, zum Mathematischen Forschungsinstitut Oberwolfach, zum Arnold-Bergsträsser-Institut, zum Walter-Eucken-Institut, zum Öko-Institut und zum Institut für Mikro- und Informationstechnik der Hahn-Schickard-Gesellschaft.
Zählt man so den außer-universitären Bereich zur Universität hinzu, zeigt die Zahl von insgesamt 30.000 Studierenden und etwa 16.000 Beschäftigten, welche zentrale Rolle Lehre und Forschung für die Stadt Freiburg spielen. 15.000 dieser insgesamt 16.000 Beschäftigten gehören zu Universität und Universitätsklinikum – dem größten Arbeitgeber Südbadens.