Porträt
Profil der Universität Konstanz
Spitzenforschung, Exzellenz in Lehre und Studium, Internationalität und interdisziplinäre Zusammenarbeit stehen seit ihrer Gründung als Reformuniversität im Jahr 1966 für die Universität Konstanz. Diese klare Ausrichtung führte früh zu einem unverwechselbaren Profil, das sich durch hohe Qualität, Innovation, Kreativität und engagierte Freude am Forschen auszeichnet. Die „Erfolgsgeschichte der Universität Konstanz“ (Lord Dahrendorf, 2006) seit ihrer Gründung im Jahr 1966 basiert auf Modernisierung und der Reform von innen, die alle Mitglieder leben. Mit ihrem Zukunftskonzept „Modell Konstanz – für eine Kultur der Kreativität“ ist die Universität Konstanz in der Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder seit Oktober 2007 erfolgreich, indem sie konsequent ihre Stärken sowie ihre innovativen Konzepte und Ideen ausbaut. Sie zählt damit zu den elf Universitäten, deren Zukunftskonzepte zum Ausbau universitärer Spitzenforschung von Bund und Ländern gefördert werden. Bereits in der ersten Ausschreibungsrunde der Exzellenzinitiative im Jahr 2006 wurde der Exzellenzcluster „Kulturelle Grundlagen von Integration“ bewilligt. Darüber hinaus konnte sich 2007 die Graduiertenschule Chemische Biologie durchsetzen. In der zweiten Phase der Exzellenzinitiative wurde das Profil der Universität Konstanz mit der 2012 neu hinzugekommenen Graduiertenschule Entscheidungswissenschaften erfolgreich ausgebaut.
Enger Dialog und kurze Wege
Die Universität Konstanz ist eine Campusuniversität kleinerer Größe, die sich durch ihre kurzen Wege auszeichnet. Flache Strukturen und Hierarchien fördern die Flexibilität und die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen den bzw. innerhalb der dreizehn Fachbereiche, die in den drei Sektionen Mathematik-Naturwissenschaften, Geisteswissenschaften sowie Politik – Recht – Wirtschaft zusammengefasst sind, und der Verwaltung. Enger Dialog und gute Kommunikation sind die Antriebskraft der auf allen Ebenen gelebten Kultur der Kreativität.
Vorzüge der Universität, wie sie bereits im Gründungsbericht formuliert sind:
- Vielfalt, Kommunikation und Integration
- Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses sowie
- flexible und anpassungsfähige Strukturen als Basis für internationale Spitzenforschung
Exzellente Spitzenforschung
In der Forschung ist das Profil der Universität Konstanz wesentlich geprägt durch Kooperationen über die Grenzen von Fächern, Fachbereichen und Sektionen hinweg. Auch hier fördern die flachen Hierarchien und die Sektionsstrukturen ohne Institute die enge interdisziplinäre Zusammenarbeit. Ein weiteres Alleinstellungsmerkmal ist dabei die leistungsbezogene Mittelvergabe durch den Ausschuss für Forschungsfragen (AFF) bei geringer Grundausstattung der Professuren.
Ihr Forschungsprofil konnte die Universität Konstanz im Rahmen der ersten Förderphase der Exzellenzinitiative stärken Die strategische Steuerung der Maßnahmen des Zukunftskonzepts und die bewusste Konzentration auf die weiteren Einrichtungen der Exzellenzinitiative haben den Profilbildungsprozess weitergeführt: Bereits in der ersten Ausschreibungsrunde der Exzellenzinitiative im Jahr 2006 wurde der Exzellenzcluster „Kulturelle Grundlagen der Integration“ bewilligt. Im Oktober 2007 war neben dem Zukunftskonzept die Graduiertenschule Chemische Biologie erfolgreich.
Ein weiterer Schwerpunkt, der sich im Rahmen der ersten Förderphase herausgebildet hat, ist die Graduiertenschule Entscheidungswissenschaften. Sie wurde wesentlich ermöglicht durch die Maßnahmen Forschungsinitiativen und Freiräume für Kreativität. Die Profilbildung der Universität wurde darüber hinaus geprägt durch die arbeitenden Sonderforschungsbereiche SFB 767 „Controlled Nanosystems: Interaction and Interfacing to the Macroscale“ und SFB 969 „Chemical and Biological Principles of Cellular Proteostasis“ der DFG sowie die Beteiligung am SFB TR6 „Physik kolloidaler Dispersionen in äußeren Feldern“.
Aus diesen Erfolgen leiten sich die vier wesentlichen Schwerpunkte der Forschung ab:
- In den Geistes- und Sozialwissenschaften die Kulturwissenschaften und Entscheidungswissenschaften
- in den Lebens- und Naturwissenschaften die Chemische Biologie und Ökologie sowie Molekulare Nano- und Materialwissenschaften.
In diesen Profilbereichen kommen das fachbereichs- und auch sektionsübergreifende Arbeiten und die enge Verbindung zwischen dem Exzellenzcluster, den Graduiertenschulen und dem Zukunftskonzept zum Ausdruck.
Wissenschaftliche Profilbildung unterliegt einer ständigen Dynamik. Aus diesem Grund überprüft die Universität Konstanz ihre Profilbereiche in der Forschung kontinuierlich und entwickelt sie weiter. In Konstanz arbeiten zur Zeit
- drei Sonderforschungsbereiche,
- fünf Forschergruppen und zwei Graduiertenkollegs der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) sowie
- drei vom Land finanzierte und drei universitätsinterne Forschungszentren.
Die Universität ist außerdem an zahlreichen EU-Netzwerken und Projekten beteiligt. Zusätzlich förderlich hierfür ist die Lage der Universität im Dreiländereck zwischen Deutschland, Österreich und der Schweiz. Aus der engen Kooperation mit dem Schweizer Kanton Thurgau sind zwei dort angesiedelte Institute hervorgegangen:
- das Biotechnologie Institut Thurgau an der Universität Konstanz (BITg) und
- das Thurgauer Wirtschaftsinstitut an der Universität Konstanz (TWI).
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universität Konstanz werden regelmäßig für ihre Forschungsleistung ausgezeichnet: So wurde allein der Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis bereits sechs Mal an Konstanzer Forschende verliehen. Darüber hinaus spiegelt sich die Forschungsstärke regelmäßig in den guten Platzierungen der Universität im Förder-Ranking der DFG wider.
Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses
Die Universität Konstanz strebt an, einen europäischen Spitzenplatz in der Förderung junger Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler einzunehmen. Bundesweit einzigartig im Bereich der Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses ist das Zukunftskolleg. Es bietet Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftlern ein interdisziplinäres Arbeitsumfeld mit exzellenten Forschungsbedingungen und größtmöglicher Freiheit.
Die Universität hat sich durch einen Nachwuchskodex der besonderen Förderung von Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftlern verpflichtet. Sie fördert DoktorandInnen in Promotionsprogrammen, unterstützt NachwuchswissenschaftlerInnen vor der Professur in ihrer frühen Selbstständigkeit und bietet ihnen ein Arbeitsumfeld, das es ihnen ermöglicht, sich auf ihre wissenschaftliche Qualifikation zu konzentrieren.
Exzellente Lehre und Studium aus Forschung
Das Lehrangebot für die mehr als 11.300 Studierenden umfasst über 100 Studienangebote in den Bereichen Mathematik und Naturwissenschaften, Geisteswissenschaften sowie Rechts-, Wirtschafts- und Verwaltungswissenschaften. Viele davon sind interdisziplinär angelegt, darüber hinaus gibt es eine Reihe von internationalen Angeboten wie zum Beispiel die Master-Studiengänge „Public Administration and European Governance“ und „Quantitative Economics“. Ausgezeichnete Rankingergebnisse bestätigen regelmäßig die hervorragende Studienqualität, beispielsweise im THE-Ranking „100 under 50“ im Jahr 2015, dem CHE-Hochschulranking 2015 und der AbsolventInnenbefragung 2015/2016. Die Universität verpflichtet sich einer Kultur der kontinuierlichen Weiterentwicklung und Verbesserung der wissenschaftlichen Lehre aus der Forschung heraus, durch die Nutzung aktueller Forschungsergebnisse- und Methoden in Lehre und Studium. Dies erfolgt auch durch die Integration von Infrastrukturplattformen in den Lehrbetrieb. Auch die Verbundforschungsvorhaben werden in die Lehre rückgekoppelt. Exzellenz und Internationalität versteht die Universität Konstanz als integralen Bestandteil der Lehrqualität, mit dem Ziel einer verlässlichen Internationalisierung des Studienangebots. Die Angebote des Hochschuldidaktikzentrums (HDZ) stärken die Qualität der Konstanzer Lehre, das Zentrum für Lehrerinnen- und Lehrerbildung (ZLB) der Universität unterstützt die Studierenden im Rahmen ihrer Gymnasiallehrerausbildung.
Internationalisierung
Die Universität Konstanz baut kontinuierlich ihre internationale Sichtbarkeit aus. Für die Exzellenz in Forschung und Lehre gewinnt sie hervorragende internationaler Forscherinnen und Forscher sowie Studierende. Sie arbeitet mit exzellenten forschungsstarken Universitäten weltweit zusammen. Auf diese Weise garantiert die Universität Konstanz international Wettbewerbsfähigkeit bei einer gleichzeitig guten Verbindung von internationaler und regionaler Orientierung. Im Times Higher Education World University Ranking 2016 erreichte die Universität Konstanz Platz 175 weltweit, nicht zuletzt aufgrund ihres hohen Anteils an internationalen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern.
Dialog mit der Öffentlichkeit, Wissenstransfer und regionale Verankerung
Eine weitere zentrale Aufgabe der Universität Konstanz ist der Dialog mit der Öffentlichkeit und ihren weiteren Zielgruppen. Dazu gehörtdie Kommunikation ihrer Leistungen in den Bereichen Forschung, Lehre und Wissenstransfer. Dabei reagiert die Universität auch auf Erwartungen, die aus der Region, überregional und international an sie herangetragen werden. Den Wissensaustausch pflegt die Universität
- in öffentlichen Veranstaltungen im In- und Ausland (Vorträgen, Tagungen, Seminaren und Ringvorlesungen),
- in Summer Schools und
- durch die Publikationen der Universitätsmitglieder.
Bei allen Maßnahmen achtet die Universität Konstanz auf eine gute regionale Verankerung – besonders auch in ihrer Rolle als einer der großen Arbeitgeber der Region: Von den 2.150 an der Universität Konstanz Beschäftigten arbeiten 1.100 Personen im wissenschaftlichen und 900 Personen im wissenschaftsunterstützenden Bereich.
Kontakt zu Ehemaligen, Freunden und Förderern
Die Universität Konstanz pflegt und erweitert den guten Kontakt zu ihren Absolventinnen und Absolventen und ihren Freunden und Förderern. Deswegen betreibt sie professionelle Alumni-Arbeit und erweitert regelmäßig ihre Angebote und Leistungen für die Ehemaligen.
Ihre (privaten) Förderer unterstützen die Universität mit Geldmitteln, Sachmitteln, Dienstleistungen oder Ideen. Durch Fundraising wirbt sie Stipendien („Konstanzer Stipendienfonds“) und private Mittel ein, die für die Verbesserung von Forschung und Lehre eingesetzt werden.
Gleichstellung und Serviceangebote
Die Universität Konstanz verpflichtet sich der Gleichstellung von Frauen und Männern, der Chancengleichheit sowie der Familienförderung. Die Leistungen und Services der Universität in diesen Bereichen sind mehrfach ausgezeichnet und bundesweit Alleinstellungsmerkmale – zum Beispiel das Kinderhaus für 100 Kinder zwischen 6 Monaten und 6 Jahren und die Verabschiedung eines Genderkodex im Jahr 2010. Eine herausragende Stellung hat auch die 24 Stunden geöffnete Bibliothek: Sie nimmt im Bundesvergleich eine Spitzenposition ein und hat vier Mal in Folge (2008 bis 2011) Platz 1 des Bibliotheksindex BIX erzielt und ist von der ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius als „Bibliothek des Jahres 2010“ ausgezeichnet worden. Im Studierenden-Service-Zentrum (SSZ) erhalten die Studierenden alle Services rund um ihr Studium aus einer Hand. Das Welcome Center bietet umfangreiche Services für (internationale) Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Personalentwicklung, Nachwuchsförderung und Lehrkompetenzentwicklung für WissenschaftlerInnen auf allen Karrierestufen bietet das Academic Staff Development.
Wissens- und Technologietransfer
Der Wissens- und Technologietransfer der Universität Konstanz beinhaltet:
- die Beratung von Unternehmen
- die Durchführung gemeinsamer Forschungs- und Entwicklungs-Projekte
- die Beratung über Förderungsmöglichkeiten von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der Universität
- die Auftragsforschung
- die Vergabe von Lizenzen
- die Beratung und Hilfe bei der Lösung von Spezialproblemen durch hochqualifizierte Wissenschaftler
- den Zugang zu Mess-Instrumenten für physikalische, chemische und biochemische Analysen
Wichtig dabei ist auch die Zusammenarbeit mit außeruniversitären Forschungseinrichtungen.
Förderung von Berufsbefähigung und Karrieren
Die Universität Konstanz fördert gezielt die Berufsbefähigung und Karrieren ihrer Absolventinnen und Absolventen. Eine enge Kooperation zwischen Lehrenden, dem Career-Service sowie dem Alumni-Bereich sichert eine Vielzahl an Angeboten – etwa die Praktikums- und Stellenvermittlung, das universitätsweite Mentoringprogrammund die Einbindung von Alumni in die Lehre. Für Karrierewege in der Wissenschaft bietet das Academic Staff Development professionelles Coaching und Training in wissenschaftsrelevanten Kompetenzen.
Studentische Mitwirkung und -gestaltung
Die Universität Konstanz fördert und fordert, dass ihre Studierenden in Entscheidungsprozessen und Gremien konsequent mitwirken und sich beteiligen.
Nachhaltigkeit
Die Universität Konstanz verpflichtet sich zu nachhaltigem Handeln in den Bereichen Forschung, Lehre und Verwaltung. Sie bezieht den Begriff der Nachhaltigkeit dabei umfassend auf die Bereiche Ökonomie, Gesellschaft, Politik und Ökologie. In Planung ist darüber hinaus ein Master-Studiengang zum Thema Nachhaltigkeit.
Soziales und gesellschaftliches Engagement
Die Universität Konstanz und ihre Mitglieder verpflichten sich dem sozialen und gesellschaftlichen Engagement. Mitglieder der Universität engagieren sich aktuell in gut 140 Initiativen und Bereichen.